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Besser plastikfrei verpackt

Auf der Suche nach besseren Verpackungen
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Wie viele Verpackungen recyceln Sie pro Jahr? Eventuell haben Sie darüber noch nicht nachdacht - aber: Es gibt kaum wichtigere Fragen für die Zukunft des Planeten, die wir schnell beantworten müssen.

Von den Ozeanen bis zu den Wüsten hängt die Welt von unserer Fähigkeit ab, wie umfassend und vollständig wir unsere Abfälle reduzieren, wiederverwenden und recyceln können. Sie hängt von unserer Fähigkeit ab, in naher Zukunft eine Welt zu schaffen, in der jedes einzelne Stück Verpackung recycelbar oder wiederverwendbar ist. Und sie hängt von unserer Fähigkeit ab, eine Welt zu schaffen, in der Müll nicht deponiert, sondern in etwas Neues verwandelt wird.

 

Kunststoffabfall ist eines der größten Probleme, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Mark Schneider, Nestlé CEO

 

Das könnten die Worte eines Umweltaktivisten sein. Sie stammen von Mark Schneider, CEO von Nestlé, der sein Unternehmen jüngst verpflichtet hat, die Umweltbelastung durch Kunststoffverpackungen weiter deutlich zu verringern. Diese weltweite Verpflichtung des Unternehmens ist der Beginn einer neuen Phase in der Entwicklung nachhaltiger Verpackungen bei Nestlé.

Nestlé strebt an, dass bis 2025 100 % der Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sind.

Bis zu 12,7 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jährlich in unsere Ozeane, Flüsse und Wasserwege. Und obwohl Kunststoffverpackungen für den Schutz von Lebensmitteln unerlässlich sind und sie frisch halten, gibt es noch viel zu tun. Wir müssen sicherstellen, dass weniger Verpackungen verbrauch werden, dass das, was verwendet wird, vollständig recycelbar ist und dass überall auf der Welt leistungsfähige Recyclingsysteme funktionieren.

Die Verpackung der Zukunft

Seinen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten: Das ist der tägliche Job von Michael Ellenrieder. Er entwickelt zusammen mit Kolleginnen und Kollegen neue Verpackungsmaterialien im Nestlé Product Technology Centre in Singen am Bodensee. Er hat seine Karriere der Herstellung umweltfreundlicherer Verpackungen gewidmet.

Sein Ausgangspunkt ist die Frage, ob eine Verpackung für ein Produkt unbedingt notwendig ist. Wenn ja, dann prüft Michael Ellenrieder alle Möglichkeiten der Wiederverwendung und/oder des Recyclings. In seinem Labor schält er akribisch die drei Schichten einer pulverisierten Suppenpackung zurück und beurteilt den Bedarf an der inneren Kunststoffschicht neben der Aluminiumfolie und dem äußeren Kunststofflaminat.

 

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Die meisten Verpackungen lassen sich jedoch nicht ganz vermeiden. Es ist wichtig, Lebensmittel beim Transport vor Beschädigungen, Keimen oder Schädlingen zu schützen. Und die Verpackung enthält auch wichtige Informationen über die Inhaltsstoffe und den Nährwert des Lebensmittels.

 

 

 

 

Neue Technologien und Innovationen haben für eine größere Auswahl an Verpackungsmaterialien und umweltfreundlichere Formate gesorgt. Jedes Mal, wenn ein neuer Prototyp für die Verpackung hergestellt wird, wird er getestet: Wie einfach und bequem ist die Verpackung für den Kunden zu benutzen und zu lagern? Wenn die Umweltverträglichkeit nicht besser ist als die ursprüngliche Version, wird die neue Verpackung eben nicht verwendet. Dann kehrt Michael Ellenrieder zurück zum Zeichenbrett, um den Entwurf weiter zu verbessern.

 

 

Transformation der Kunststoffwirtschaft

Die Entwicklung neuer Verpackungen, die umweltfreundlich und vollständig recycelbar sind, ist nur ein Teil der Herausforderung. «Es reicht nicht, nurdie Verpackung zu entwerfen und recycelbar zu machen», sagt Xavier Caro, Kollege von Michael Ellenrieder, der ebenfalls Verpackungen in Singen entwickelt. «Es ist auch wichtig festzulegen, wie diese Verpackungen später gesammelt und recycelt werden können.»

In Europa ist das ein relativ unkomplizierter Prozess, denn hier können Unternehmen mit etablierten Recyclingsystemen zusammenarbeiten. Aber in weniger entwickelten Ländern muss das Unternehmen mit lokalen Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Verpackungen sinnvoll verwertet und recycelt werden.

Portionsverpackungen machen einen großen Teil des Kunststoffabfalls in der Umwelt aus. Unternehmen wie Nestlé arbeiten daran, dieses Problem anzugehen. Das Unternehmen ist Mitglied der New Plastics Economy. Diese Organisation berät Länder wie Indonesien und die Philippinen, wo Abfälle, die ins Meer gelangen, ein großes Problem sind.

Die von der Ellen-MacArthur-Stiftung geleitete Initiative zielt darauf ab, die Zukunft der Kunststoffe unter Anwendung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu überdenken. Es bringt die wichtigsten Akteure zusammen, um die Zukunft von Kunststoffen neu zu denken und zu gestalten, angefangen bei der Verpackung. Weltweit stellen sich Menschen wie Michael Ellenrieder und Xavier Caro von Nestlé dieser Herausforderung. Sie arbeiten daran, dass unsere Lebensmittel so verpackt werden, dass sie sicher sind - und dass gleichzeitig unsere Umwelt und die Tiere im Meer und an Land nicht durch Plastikabfälle geschädigt werden.

Bis 2025 wird die Verpflichtung von Nestlé zu 100 % recycelbaren und wiederverwendbaren Verpackungen wesentlich zu diesem Ziel beitragen.