Sort by
Sort by

Wie wir unsere Verpackungen neu denken und recyceln

Kunststoffabfälle müssen reduziert werden - eine mehrgleisige Strategie ist gefragt 

Wie wir unsere Verpackungen neudenken und recyceln

Selten reicht eine einzige Lösung aus, um die größten Herausforderungen unserer Welt zu meistern. Ein Beispiel dafür ist das Problem mit der Verschmutzung durch Kunststoffabfälle. 

Eine aktuelle Studie macht diese Problematik deutlich: Wenn wir nichts unternehmen, werden bis 2040 fast dreimal so viele Kunststoffe in unseren Ozeanen landen wie heute. Somit würden rund 29 Millionen Tonnen Kunststoffe in die Meere gespült – das sind pro Meter Küstenstreifen weltweit 50 Kilogramm Plastik. Die Studie haben Forscher der Non-Profit-Organisation von Pew Charitable Trusts und des auf Systemtransformation spezialisierten Unternehmens SYSTEMIQ durchgeführt.

Die Wissenschaftler geben uns aber auch Hoffnung. Nutzen Unternehmen und Regierungen nämlich die bereits heute verfügbaren Instrumente und Technologien, können wir die Verschmutzungsrate um 80 Prozent senken. Um dies zu erreichen, müssen wir das Thema Verpackung neu erfinden und die Recyclingsysteme weltweit überdenken.

Der Drei-Säulen-Ansatz von Nestlé tut genau das – er ist unser Beitrag, um dieses Umweltproblem zu lösen. Wir setzen daher auf neue und wiederverwertbare Verpackungsmaterialien und investieren in die Infrastruktur der Abfallwirtschaft. Wir arbeiten auch mit Verbrauchern, Kunden und der Gesellschaft zusammen, um verantwortungsbewusstes Verhalten zu fördern.

Es ist uns bewusst, dass Nestlé hier viel bewegen kann. Pro Tag liefern wir weltweit mehr als eine Milliarde Produkte aus – viele Menschen sind auf diese Nahrungsmittel und Getränke angewiesen. Deshalb ist die Art und Weise, wie unser Unternehmen auf die weltweiten Umweltbedürfnisse eingeht, nicht nur eine Frage des richtigen Handelns. Es geht dabei vor allem auch um Vertrauen.

Neue Verpackungsmaterialien sind gefragt

Abfallmanagement soll an der Quelle beginnen, also bei unseren Verpackungen. Im Nestlé Institute of Packaging Sciences – dem ersten seiner Art in der Nahrungsmittelindustrie – arbeiten 50 Wissenschaftler daran, umweltfreundlichere Verpackungen zu entwickeln. Unsere Forscher nehmen jeden Aspekt einer Produktverpackung unter die Lupe. Sie untersuchen zum Beispiel das Material, die Größe, die Form sowie die Dicke mit dem Ziel, den Einsatz von Kunststoff einzuschränken. Diese Bemühungen zahlen sich aus. Seit der Gründung des Instituts 2019 haben wir bereits für eine Reihe von Produkten zu 100 Prozent recycelbare Papierverpackungen auf den Markt gebracht. Dazu gehören Smarties oder der Nesquik All Natural Beutel. 

Smarties sharing block

Die Lebensmittelsicherheit spielt bei Produktverpackungen eine entscheidende Rolle – sie steht auch bei der Arbeit unserer Wissenschaftler:innen im Vordergrund. Für manche Produkte ist Kunststoff das richtige Material, um Lebensmittel sicher und mit einem angemessenen Preis unseren Konsument:innen anbieten zu können. Dies ist besonders wichtig bei Gemeinschaften, die benachteiligt oder unterversorgt sind.

Unser Ziel ist es, statt Neuplastik wiederverwertete Kunststoffe zu verwenden. Wir wollen darüber hinaus sicherstellen, dass die Verbraucher unsere Verpackungen recyceln können.

Weltweit sind bereits rund 82% der Kunststoffverpackungen von Nestlé für Recycling designt, und der Einsatz von Neuplastik konnte gegenüber 2018 um 10,5% reduziert werden. Bis 2025 wollen wir unseren Verbrauch an Neuplastik um ein Drittel reduzieren. Stattdessen setzen wir auf neue Verpackungsmaterialien, neue Liefermöglichkeiten und auf recycelte Kunststoffe. Mit diesen Maßnahmen wird es uns auch möglich sein, unsere Kohlenstoffemissionen zu reduzieren.

Für eine abfallfreie Zukunft

Mit den Verpackungen allein ist aber nicht getan. Die weltweite Abfallmanagementsysteme müssen den wachsenden Nahrungsmittel- und Ernährungsbedarf der Welt bewältigen können. Daher investiert Nestlé auch in Recyclingsysteme; nicht nur um ihre ambitionierten Ziele zu erreichen, sondern auch verbunden mit der Absicht, die Gemeinschaften weltweit zum Teil der Lösung werden zu lassen. Beispiele für diese Arbeit sind das Projekt STOP und der Closed Loop Leadership Fund.

Heute ist es wesentlich teurer, recycelten Kunststoffe in Lebensmittelqualität einzukaufen als Neuplastik. Wir investieren daher mehr als 1,5 Milliarden Schweizer Franken, um zwei Millionen Tonnen lebensmitteltaugliche recycelte Kunststoffe zu beschaffen. Diese Investition schafft den Anfang: Somit können wir dieses Material auch für die kommende Generationen nutzen, da es immer wieder recycelt und neu verwendet werden kann.

Neue Verhaltensweisen fördern

Nestlé arbeitet auch mit Verbrauchern, Einzelhändlern und Gemeinschaften zusammen, um neue Verhaltensweisen zu fördern. Unser Ziel ist es, dass das Recycling zu einem einfachen, nahtlosen Prozess wird. Dazu wollen wir durch Partnerschaften und mittels neuer Informationsprogramme beitragen.

Nestlé hat zum Beispiel in Italien eine App eingeführt. Sie identifiziert das Produkt per Strichcode und informiert, wo die Verpackung recycelt werden kann. Auch in Chile, der Schweiz und Frankreich haben wir Pilotprogramme eingeführt, die durch wiederbefüllbare und wiederverwendbare Verpackungslösungen ein neues Einkaufserlebnis für Nestlé-Marken bieten.

Lösungen sind gefragt, die groß werden können

Wir sind uns bewusst, dass eine globale Strategie zur Lösung des Problems mit Kunststoffabfällen noch nicht ganz rund und manchmal wenig greifbar sein kann. Wie bei anderen umweltpolitischen Themen auch, müssen wir aber jetzt handeln und unser Engagement weiter verstärken. Es ist unsere Vision, dass keine Nestlé-Verpackungen auf Mülldeponien, in Flüssen oder im Meer landen. Auf dem Weg dorthin wollen wir uns stets verbessern und weiter investieren. Dafür steht unser Drei-Säulen-Ansatz.

Wir haben noch viel zu tun, das wissen wir. Wir wollen diesen Wandel schaffen, dabei von andern lernen und regelmässig unsere Erfolge teilen. Denn wir wollen mit unserer Größe dazu beitragen, Verpackungsabfälle heute und für künftige Generationen zu reduzieren. Das ist unsere Pflicht.